BEGEGNUNG IM KNAST
Deutschland 1981 – Regie: Georg Stefan Troller – Originalfassung: Englisch – Länge: 44 min.
Moundsville Prison, West Virginia, Anfang der 80er-Jahre: Wer hier landet, hat Jahre des zermürbenden Wartens und der Langeweile vor sich. Da kommt ein psychologisches Experiment wie gerufen: In der Turnhalle des Gefängnisses sollen Knastinsassen – unter ihnen Mörder, Totschläger und Vergewaltiger – auf eine Gruppe von Schwererziehbaren treffen. Ihre Mission: Die Jugendlichen von einem Lebenswandel abzuschrecken, der jedes Jahr Unzählige in die Gefängnisse spült. Mit tänzerischer Leichtigkeit erhascht die Kamera jeden Impuls, jede Bewegung dieser ungeheuren theatralen Entladung, konfrontiert die Frustration der Gefangenen mit der Angst und Verzweiflung der Teenager. Ein pädagogisch wie filmisch verwegenes Unterfangen, das die Zuschauer am Ende sprachlos zurücklässt. Anne Thomé
Georg Stefan Troller
1921 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren, muss Georg Stefan Troller im Alter von 17 Jahren vor den Nazis in die USA fliehen. Nach Kriegsende kehrt er zwischenzeitlich zurück, um anschließend von 1946 bis 1949 zunächst Anglistik in Los Angeles und dann in New York Theaterwissenschaften zu studieren. 1949 lässt sich Troller in Paris nieder und wird als Hörfunkreporter für den RIAS tätig. Ab den 1950er Jahren arbeitet er zunehmend für das Fernsehen. Legendär geworden ist sein ab 1962 für den WDR produziertes "Pariser Journal". Die "Personenbeschreibungen", die Troller ab 1972 für das ZDF herausgibt, erhalten zahlreiche Auszeichnungen. Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher ist Georg Stefan Troller als Buchautor tätig.
Filmografie (Auswahl)
SELBSTBESCHREIBUNG, DE 2001, 80 Min.
TAGE UND NÄCHTE IN PARIS, DE 2004, 60 Min.
Autor*in: Georg Stefan Troller. Kamera: Carl F. Hutterer. Ton: Hinrich Schröder, Gustl Haas. Schnitt: Elfi Kreiter, Christina Geisler. Produktion: ZDF. Produzent*in: NN.