EL DESENCANTO
Spanien 1976 – Regie: Jaime Chávarri – Originalfassung: Spanisch – Untertitel: Englisch – Länge: 97 min.
„Der Austausch von Demütigungen prägt eine Gesellschaft mehr als Handelsaustausch“, sagt Leopoldo, der Sohn. Er ist begabt – und ein Problem. Jaime Chávarri beginnt seinen Film mit der Enthüllung einer Statue zu Ehren des 1962 verstorbenen Staatsdichters Leopoldo Panero in Astorga, Altkastilien, 12 Jahre nach dessen Tod. Am Dorfplatz, auf den Ehrenplätzen: die schöne Witwe und zwei ihrer Söhne, gelangweilt, mondän, die intellektuelle Elite – spanischer kann es nicht werden. Reste eines vermeintlich glücklichen Clans, in dem alles zerfällt und es am Abgrund oder im Gefängnis noch am menschlichsten ist. Ein schonungsloses Familienportrait in dem Schuld, Dekadenz, Politik und literarische Begabung in bestem Cinema Verité aufeinandertreffen. Kult. Elena Álvarez Lutz
Keine Jugendfreigabe
Jaime Chávarri
Jaime Chávarri studiert erst Jura und dann an der Escuela Oficial de Cine (EOC), die er abbricht um als Filmkritiker, Regieassistent, Experimentarfilmer zu arbeiten. Als Art Director arbeitet er mit Victor Erice und Carlos Saura, um sich danach wieder der Regie zu widmen.
Filmografie
CAMARÓN, ES 2005, 119 Min. (Drama)
EL AÑO DEL DILUVIO, ES/FR/IT 2004, 92 Min. (Drama)
BESOS PARA TODOS, ES 2000, 96 Min. (Drama)
Retrospektive: Franquismus in Spanien
Die Filme der Retrospektive sind Zeugnisse eines Traumas, das prägender Teil der spanischen Identität geworden ist: die langen Jahre der Diktatur unter Francisco Franco. Wir erleben, wie sehr die unbewältigte Geschichte die demokratische Gegenwart in Spanien bis heute belastet.
Dieses Projekt wurde durch die Unterstützung von Acción Cultural Española (AC/E) ermöglicht.
Produktion: Elías Querejeta Producciones. Produzent*in: Elías Querejeta.