Die Preisträger.innen des DOK.forum 2021
Hier finden Sie die DOK.forum Preisverleihung zum Nachsehen und eine Übersicht der Gewinner.innen beim DOK.forum 2021 @home.
DOK.series Award, gestiftet von TELLUX und megaherz
UN PEDAZO DE PAZ
Jacobo Albán (Regie), Carlos Zerpa (Regie und Produktion), Benoît Ayraud (Produktion)
Das DOK.fest München schrieb dieses Jahr einen neuen und deutschlandweit einzigartigen Preis aus, der das serielle dokumentarische Erzählen unabhängig vom Format fördert. DOK.series wird gestiftet von TELLUX-Film und megaherz und ist mit 2.500 Euro dotiert. Fünf Projekte wurden nominiert.
Ausgezeichnet wurde UN PEDAZO DE PAZ von Jacobo Albán, Carlos Zerpa und Benoît Ayraud.
Aus der Jurybegründung: "Die Jury des DOK.series Award vergibt ihren Preis an UN PEDAZO DE PAZ, eine kurze Animationsserie, die durch intime Erfahrungsberichte sechzig Jahre Krieg in Kolumbien schildert. Die animierten Charaktere – Amalgame aus realen Überlebenden und Unterstützer.innen der Friedensprozesse der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerillas – vermitteln die alltäglichen Schrecken ihrer Kriegserfahrungen in einer so greifbaren wie ergreifenden Art und Weise. Ihre Stimmen werden von einzelnen Überlebenden gesprochen, und so entsteht eine kraftvolle, universelle Erzählung über Resilienz. Die meisterhaft gestaltete Animation in UN PEDAZO DE PAZ wirft ein Licht auf das, was verborgen bleiben soll: die klaffende Wunde eines Landes und seiner Bewohner."
Jury: Petra Felber (BR), Volker Neuenhoff (Amazon Studios), Richard Ladkani (Malaika Pictures), Laura-Sophie Nied (ZDF/funk), Sarah Elena Schwerzmann (ARTE G.E.I.E)
DOK.digital – Preis für neue Erzählformate, gestiftet von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)
SAFESPACEWhitney Bursch, Säli El Mohands, Rosa Fabry, Saphira Siegmund, Lea Wessels, Ariane Böhm, Elena Münker, Kim Neubauer
Zum zweiten Mal wurde „DOK.digital – Der Preis für neue Erzählformate“ verliehen. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gestiftet. Er würdigt zeitgemäße Formen des journalistisch-faktischen oder dokumentarischen Erzählens. Fünf spannende Projekte pitchten ihre Ideen verschiedene mediale Formate und Plattformen innovativ mit Inhalt zu verbinden.
Ausgezeichnet wurde SAFESPACE, ein Infotainment-Format des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb), das auf TikTok Fragen rund um Gesundheit und Wohlbefinden beantwortet.
Aus der Jurybegründung: „Eine junge Redaktion schafft Inhalte rund um die Themen psychische und physische Gesundheit und Well-being für ein noch jüngeres und schwer zu erreichendes Publikum. Plattform der Wahl ist TikTok, wo dieses Publikum zuhause ist. Das Team von SAFESPACE kommuniziert authentisch und auf Augenhöhe, das Feedback der Community wird direkt aufgenommen und in neue Inhalte überführt. SAFESPACE bietet in der Tat einen geschützten Raum auf einer Plattform, in der sich gerade sehr junge Nutzer.innen wie zuhause fühlen und nach Gleichgesinnten suchen. Eine Plattform, die wie viele andere Social-Media-Kanäle auch nicht immer ganz unschuldig ist an problematischen Körperbildern und Verunsicherung durch die vielen perfekt inszenierten Bilder/Videos und negativen Kommentare."
BLM-Präsident Siegfried Schneider: „Wie wichtig dem Publikum Qualitätsjournalismus und gut recherchierte Inhalte sind, wurde während der Krise deutlicher denn je. Das Projekt SAFESPACE bietet verlässliche Informationen zu dem für die jugendliche Zielgruppe zentralen Thema Körperlichkeit und Identität – dokumentarisch, digital und direkt dran."
Eine lobende Erwähnung erhielten Bettina Katja Lange und Uwe Brunner für THE SMALLEST OF WORLDS.
Aus der Jurybegründung: „THE SMALLEST OF WORLDS ermöglicht einen sehr intimen Blick in den privaten Raum, der durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie noch mal einen neuen Stellenwert bekommen hat. Ausgehend von den Rückzugsräumen der Projektkünstler entwickelte sich über Crowdsourcing eine Umgebung aus 300 Einblicken in private Räume von Menschen aus 40 Nationen. Erstellt wurden die Räume mit Hilfe der Fotogrammetrie. Mit dieser Technik ist es möglich aus Bildern und Videos reale Räume in 3D-Modelle zu überführen und diese dann mit Hilfe der Virtuellen Realität über VR-Brillen oder im Browser zugänglich zu machen."
Jury: Volker Bach (Medieninnovationszentrum Babelsberg), Prof. Dr. Lena Gieseke (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf), Matthias Leitner (Digital Storyteller & Strategiedesigner), Sabrina Scharpen (ZDF), Jutta Schirmacher (BLM)
Pitch Award des Hauses des Dokumentarfilms
DER SIEBTE SOHN
Max Carlo Kohal (Regie)
Der Pitchwettbewerb bietet den Studierenden unserer Partnerhochschulen im Rahmen des DOK.forum Marktplatz die Gelegenheit, ihre aktuellen Projekte im Austausch mit Redakteur.innen, Produzent.innen und Verleiher.innen weiterzuentwickeln und neue Finanzierungspartner zu gewinnen. Der Preis wird vom Haus des Dokumentarfilms Stuttgartgestiftet und ist mit 2.500 Euro Rechercheförderung dotiert.
Ausgezeichnet wurde Max Carlo Kohal von der Zürcher Hochschule der Künste für DER SIEBTE SOHN.
Aus der Jurybegründung: "Max Carlo Kohal führt uns für seine Langzeitbeobachtung in ein klar definiertes Universum – ein Frachtschiff auf europäischen Binnengewässern. Von Basel nach Rotterdam, immer den Rhein entlang. Drei Männer steuern das Schiff und verbringen ihr Leben dort. Mit dem Regisseur begleiten wir den jungen Rudmer, der die nächsten drei Jahre zum Matrosen ausgebildet wird. Die Jury des Pitch Awards würdigt diesen Einblick in eine Welt, die unbekannt und ungesehen ist. [...] Der Regisseur zeigt uns die komplexe Welt des industrialisierten Warenverkehrs – und stellt hier gleichzeitig einen sehr persönlichen Film vor, gedreht auf engstem Raum, eine Globalisierungsgeschichte von unten."
British Pathé Award
Aus der Jurybegründung: "Unser audiovisuelles Erbe ist unsere konservierte Erinnerung. Wir können in diesem kollektiven Gedächtnis viele schöne wie unangenehme Perspektiven auf uns finden, die nie in der bewussten Intention der Aufnehmenden lagen. Es ist dieser neue Blick auf unsere Vergangenheit, mit dem die Regisseurin und die Produzentinnen ihr Projekt LIFE IS NOT A COMPETITION BUT I’M WINNING in die Gegenwart holen. Indem sie uns spiegeln, welche Macht unser gemeinschaftliches Festhalten an Normen und Narrativen hat, fragen sie uns nach unserer Bereitschaft, uns zu ändern. Das Projekt von Julia Fuhr Mann, Sophie Ahrens und Melissa Byrne behandelt das utopische Potenzial eines Leistungssports jenseits starrer Geschlechtergrenzen und -bilder. [...]"
Jury: Gunnar Dedio (CEO Looksfilm), Nina Goslar (Redakteurin ZDF/ARTE Fiktion), Karin Jurschik (Professorin, HFF München), Simon Witter (Footage Archiving / Licensing, British Pathé Ltd.)
Deutscher Kompositionsförderpreis, gestiftet von Sonoton Music
MAY IT BE A GIRL
Akmaral Zykayeva (Komposition), Katerina Suvorova (Regie), Viktoriya Kalashnikova (Produktion)
Um die künstlerische Zusammenarbeit von Filmemacher.innen und Komponist.innen zu stärken, wird das beste musikalische Konzept für einen Dokumentarfilm mit 2.500 Euro ausgestattet. Gestiftet wird der Preis von Sonoton Music, dem weltweit größten unabhängigen Anbieter professioneller Produktionsmusik.
Ausgezeichnet werden Akmaral Zykayeva (Komposition), Katerina Suvorova (Regie) und Viktoriya Kalashnikova (Produktion) für MAY IT BE A GIRL.
Aus der Jurybegründung: "MAY IT BE A GIRL beschäftigt sich mit einem weit verbreiteten Phänomen in Kasachstan. Der Porträtfilm erforscht die Selbstwahrnehmung moderner zentralasiatischer Frauen, die von ihren Eltern männliche Namen erhalten haben, weil sie sich als Kind einen Jungen und kein Mädchen wünschten: Ein solcher Name ist zum Beispiel Ulbolsyn – Shall it be a boy. Die Protagonistinnen reflektieren die Bedeutung und Konsequenzen ihres Namens und stellen damit Fragen nach der Bedeutung und dem Platz der Frau in Familie und Gesellschaft. [...] Die Musikerin und Komponistin Akmaral Zykayeva alias Mergen wird in enger Zusammenarbeit mit der Regisseurin Katerina Suvorova und der Produzentin Viktoriya Kalashnikova einen Auteur-Soundtrack schaffen. [...]"
Jury: Gerd Baumann (Filmkomponist, Musiker, Leiter des Studiengangs "Komposition für Film und Medien" an der Hochschule für Musik und Theater München), Sabine Gisiger (Dokumentarfilmerin, Professorin für Dokumentarfilm an der ZHDK Zürich), Alexander Kukelka (Komponist, Lecturer an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Michaela Melián (Künstlerin und Musikerin, Professorin für Zeitbezogene Medien an der HFBK Hamburg).
Festival- und Mentoringpreise
Sunny Side of the Doc Award
LIFE IS NOT A COMPETITION BUT I’M WINNING
Julia Fuhr Mann (Regie), Melissa Byrne, Sophie Ahrens (Produktion)
DAE Talent Award
8 BIS 18
Cosima Frei (Regie), Nadine Lüchinger (Produktion)
Darüber hinaus wird das folgende Projekt mit einer einjährigen DAE-Mitgliedschaft ausgezeichnet:
HOSTAGE
Liwaa Yazji (Regie, Produktion)
Nebulae Project Award
HOOD RIDERS
Florian Baron (Regie), Dimitri Hempel (Produktion)
Doc Around Europe Awards – Chaperone Projekt
DocsBarcelona:
THE WOLVES ALWAYS COME AT NIGHT
Gabrielle Brady (Regie), Julia Niethammer (Produktion)
FIPADOC:
HAYFLICK LIMIT
Thomas Licata (Regie), Florence Saâdi, Christine Pireaux (Produktion)
MakeDox:
tba