CAHIER AFRICAIN
Deutschland, Schweiz 2016 – Regie: Heidi Specogna – Originalfassung: Arabisch, Französisch, Sango – Untertitel: Deutsch – Länge: 119 min.
„Hier ist immer Krieg“, schluchzt das Mädchen Arlette unter Tränen. Gerade schöpften die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik Hoffnung: Das „Cahier Africain”, eine Sammlung von Zeugenaussagen, wurde als Beweismittel an den Internationalen Strafgerichtshof übergeben. Arlette, die einen Streifschuss am Knie erlitten hatte, ist gerade in ärztlicher Behandlung in Berlin, als es in der Hauptstadt Bangui wieder zu Kämpfen kommt – diesmal zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Die Muslimin Amzine, die 2002 vergewaltigt und geschwängert wurde, flieht mit ihrer Tochter Fane in den Tschad. Aus der intensiven Langzeitbeobachtung von acht Jahren entstand ein Zeitdokument jenseits effekthaschender Schlagzeilen und verkürzter Konfliktberichterstattung. Barbara Off
Keine Jugendfreigabe
Heidi Specogna
Nach dem Studium des Journalismus in Zürich besuchte die Schweizer Filmemacherin die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin und gründete 1990 die Produktionsfirma Specogna Film. Seit 2003 ist sie Dozentin für Dokumentarfilm an der Filmakademie Ludwigsburg. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählen die Grimme-Preise 2008 und 2018 und der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste, Berlin 2019.
Das DOK.fest München widmet sich in seiner Hommage 2022 der Pionierin des Schweizer Dokumentarfilms und stellt sechs ihrer Filme vor, die in besonderer Weise den globalen Süden in den Blick nehmen.
Filmografie
CAHIER AFRICAIN, DE/CH 2016, 119 Min.
CARTE BLANCHE, DE/CH 2011, 91 Min.
DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ, DE/CH 2006, 94 Min.
DAS SCHIFF DES TORJÄGERS, DE/CH 2010, 94 Min.
DECKNAME ROSA, CH/DE 1993, 85 Min.
PEPE MUJICA – DER PRÄSIDENT, DE/CH 2014, 96 Min.
STAND UP MY BEAUTY, CH/DE 2021, 110 Min.
TANIA – LA GUERRILLERA, CH/DE 1991, 90 Min.
TUPAMAROS, DE/CH 1997, 93 Min.
ZEIT DER ROTEN NELKEN, DE 2004, 98 Min.
Hommage Heidi Specogna
Der Blick in das fremde Leben, die Neugierde für die andere Perspektive durchziehen das filmische Werk der vielfach preisgekrönten Schweizer Regisseurin Heidi Specogna. Mit der Hommage präsentieren wir sechs Filme aus vier Jahrzehnten ihres künstlerischen Schaffens.
Autor*in: Heidi Specogna. Kamera: Johann Feind. Ton: Karsten Höfer (ZAR 2008) Thomas Lüdemann (ZAR 2009/10) Bernd von Bassewitz (ZAR 2011) Jule Cramer, (Den Haag 2012) Florian Hoffmann (ZAR 2013) Heidi Specogna (ZAR 2014) Andreas Turnwald (Tschad 2014). Schnitt: Kaya Inan. Musik: Peter Scherer Christian Halten (Kinderchorlied). Produktion: PS Film GmbH. Produzent*in: Peter Spoerri. Vertrieb: Rushlake Media GmbH. Verleih: déjà-vu Film.