Präambel zur Schule des Sehens
„Dokumentarfilm ist die kreative Behandlung der Wirklichkeit.“
(John Grierson, Dokumentarfilm-Pionier)
DOK.education versteht sich als "Schule des Sehens", die kulturelle Bildung und Medienkompetenz vereint. Im Mittelpunkt steht dabei immer der künstlerische Dokumentarfilm. Den folgenden Aufgaben haben wir uns dabei verschrieben:
1. Kulturelle Teilhabe
Das Schulprogramm bringt schulartübergreifend Kinder und Jugendliche in Kleingruppen zusammen, um interaktiv Aufgaben zu einem zuvor gemeinsam gesehenen künstlerischen Dokumentarfilm zu erledigen. Die Teilnehmer.innen lernen den Dokumentarfilm (in Abgrenzung zur Dokumentation oder zum Spielfilm) als kunstvoll gestaltete und zugleich unterhaltsame Filmerzählung kennen und begegnen dem.der Künstler.in, sprich Filmemacher.in.
2. Kulturelle Bildung
Der Dokumentarfilm spricht alle Sinne an und bildet somit ein mediales Gesamtkunstwerk, in dem der.die Filmemacher.in kreativ mit der Wirklichkeit arbeitet, um eine Geschichte zu erzählen. Aus den Möglichkeiten der Filmsprache ergibt sich eine unendliche Vielfalt an Erzähl- und Gestaltungsformen, mithilfe derer das Vorgefundene zu einem künstlerischen Ausdruck gebracht werden kann. Die Teilnehmer.innen der Dokumentarfilmschule lernen, künstlerische Regie-Entscheidungen in Dokumentarfilmen nicht nur zu erkennen und zu benennen, sondern auch nach der dahinterliegenden Absicht zu fragen. Warum werden Ereignisse in Geschichtsform erzählt? Wie sind Bilder und Töne gestaltet, um uns eine bestimmte Atmosphäre näherzubringen? Und warum wird im Dokumentarfilm überhaupt gestaltet?
3. Medienkompetenz
Das Thema „Wahrheit und Wirklichkeit im Dokumentarfilm“ klärt auf, wie gestaltende Stilmittel in der Filmsprache wirken und dabei Emotionen der Zuschauer.innen hervorrufen. Zeigt die filmische Adaption von Ereignissen aus dem echten Leben tatsächlich die Wahrheit – oder ist sie vielmehr nur eine von vielen möglichen Perspektiven auf die Wirklichkeit? Wie wird die Realität filmisch bearbeitet, um zu berühren? Welche Rolle spielen Dramaturgie, Ton, Musik und die Kraft der Bilder?
4. Interkulturelle Bildung
Die Themen der von DOK.education kuratierten Filme erzählen uns Geschichten aus aller Welt und vermitteln dabei auch kulturelle, politische und gesellschaftliche Hintergründe. Sie bieten den Zuschauer.innen Einblick in fremde Lebensrealitäten, Sichtweisen und Kulturen, führen uns auf andere Kontinente oder auch einfach in den Garten des Nachbarn. Wie kein anderes Genre bietet der Dokumentarfilm die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche in die Welten von anderen Menschen eintauchen zu lassen, Ungewohntes und Ungehörtes zu erleben und andere Perspektiven einzunehmen. Komplexe und uns oft ferne Lebenswelten können so verstanden und nachgefühlt werden.
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5. Soziale Kompetenzen
Durch die Teilnahme an den Workshops werden Kinder und Jugendliche darin gefördert, sich Herausforderungen aktiv zu stellen und Aufgaben selbstständig zu lösen. Unser Konzept zielt darauf ab, die Teilnehmer.innen im Falle von Unverständnis oder Frust nicht gleich aufzugeben. Wir ermutigen Kinder, Neues auszuprobieren und dabei keine Angst vor dem Fremden oder vor "falschen" Fragen, Beobachtungen und Interpretationen zu haben – denn in der Rezeption von Kunst ist jeder subjektive Eindruck erlaubt. Im Ablauf eingeschlossen ist auch das Erlernen der Präsentation von Ergebnissen, die in der Kleingruppe erarbeitet wurden, vor dem großen Plenum.
Alle Informationen zum laufend aktualisierten Programm von DOK.education finden Sie hier.
Kontakt und Newsletter-Anmeldung erfolgt über reichert@dokfest-muenchen.de.
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