Die Preisträger.innen des Dokumentarfilmpreises für junge Menschen 2019

Zum fünften Mal wurde im Rahmen des DOK.fest München der Dokumentarfilmpreis für junge Menschen verliehen. Prämiert wurden Filme von Filmemacher.innen zwischen 12 und 22 Jahren sowie 6 und 11 Jahren, die das echte Leben zeigen: Menschen, Erlebnisse, Beobachtungen, Traditionen, Routinen.
Die vier besten Einreichungen wurden von der Jury gekürt und gewannen einen dotierten Preis:

1. Preis 400 €
2. Preis 300 €
3. Preis 200 €
Sonderpreis 6- bis 11-Jährige 200 €

 

Die Preisträger.innen 2019

1. Preis
dotiert mit 400 €
Gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

NANA – RECOVER YOUR SMILE
Sabine Nering

Entstanden im Rahmen des W-Seminars am Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking

Mit großer Offenheit blickt die Kamera von Sabine Nering in die Welt einer jungen Frau die unheilbar an Krebs erkrankt ist.  Der Regisseurin gelingt es bei einem kostbaren Moment im Leben der Protagonistin Susanna dabei zu sein ohne zu stören und genau hinzusehen ohne übergriffig zu sein. Der Film macht uns betroffen und zugleich dankbar für diese Einblicke.

Um so einen Geschichte zu drehen braucht es Offenheit, Mut, Persönlichkeit, Empathie und künstlerisches Feingefühl – bei NANA – RECOVER YOUR SMILE kommt das alles zusammen.

 

2. Preis
dotiert mit 300 €
Gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.

3004 KM
Melisa Kocak

Entstanden im Rahmen des W-Seminars von Dirk Meitzner am Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim

Auf 3004 Kilometern Fahrt erleben wir eine junge deutsche Frau mit türkischen Wurzeln, die uns auf ihrer lange Reise von Deutschland bis in ihre Heimatstadt Hatay in der Türkei mitnimmt. Ihren Erzählungen – untermalt von türkischem Pop - folgt der deutsche Zuschauer nur dank der gesetzten Untertitel – denn sie spricht türkisch.
In der Türkei angekommen, wendet sich das Blatt und sie spricht Deutsch.
 
Melisa Kocak gelingt es mit dem Blick in ihr persönliches Leben ein weites Thema aufzuspannen: Mit großer Leichtigkeit verhandelt sie filmisch ein individuelles und zugleich kollektives Sujet – schöner kann man das Aufwachsen mit und zwischen zwei Kulturen im Film kaum darstellen.

  

3. Preis
dotiert mit 200 €
Gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.


PEPITU ANUMU
Rebecca Fischer, Susanna Horban, Isabelle Sohling, Ines Zehetmeier

Entstanden im Rahmen des Förderseminars „takeoff“ von Gerhard Schebler am Camerloher Gymnasium Freising

 Ein Mann mit dunkler Hautfarbe, ein Geflüchteter und sofort entsteht ein Klischee im Kopf der Zuschauer. Dieser Protagonist – Pepito – und der filmische Einblick in sein Leben machen uns jedoch schnell klar, wie wertvoll so ein klarer Blick auf ein Leben sein kann. Im klassischen Interview, das sich durch den gesamten Film zieht, erfahren wir seine Lebensgeschichte. Getragen von den Fragmenten seines Lebens, die in beobachtenden Bildern nach und nach die Puzzleteile dieses Porträts zusammentragen, blicken wir Zuschauer auf einen entwaffnend ehrlichen Mann, der Vater, Ehemann und Künstler zugleich ist.
Dem Filmteam ist ein besonderer Blick gelungen – schön, dass wir durch ihren Film an diesem Leben teilhaben dürfen.

 

Sonderpreis 6- bis 11-Jährige
dotiert mit 200 €
Gestiftet vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V.


MEINE HÜHNER
Paula Herbert

Charmant, mit Witz und großem Enthusiasmus klärt uns Paula über ihre Hühnerhaltung auf. Aus dem Off begleitet sie die vielen Nahaufnahmen der Hühner und der Hühnerhäufchen. Neben einem großen Unterhaltungswert attestiert die Jury auch einen hohen Informationsgehalt – so sollte Film erzählen.


 
DOK.education Förderpreis

Seminar „Münchner G(e)schicht’n“ der Städtischen Anita-Augspurg Berufsoberschule München

Anna Cusatti, Shaleen Faussner, Tiana Hartig, Julia Hofer, Wilhelm Ali Sascha Kallensee, Julia Kreipe, Kevin Leib, Laura Leitzig, Matthias Picker, Maryem Yasin unter der Leitung von Andreas Knorr und Stefan Altenbuchinger


Das Seminar „Münchner G(e)schicht’n“ der Städtischen Anita-Augspurg-Berufsoberschule zeigt einen vielfältigen Blick auf München und seine Bewohner und beleuchtet die kleinen und die großen Sorgen und Herausforderungen, die den Alltag in unserer Stadt bestimmen. Dabei findet jeder einzelne der Seminarteilnehmer.innen eine ganz eigene Sprache, Geschichten zu erzählen. Sie alle begegnen ihren Protagonist.innen mit Respekt und auf Augenhöhe und bewegen sich gekonnt zwischen sozialkritischen Darstellungen und einfühlsamen Porträts.
 
Das Seminar „Münchner G(e)schicht’n“  weist jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen privaten wie beruflichen Hintergründen, mit und ohne Filmerfahrung, den Weg zum dokumentarischen erzählen und gibt ihnen eine – vielleicht für einige bisher unbekannte – Möglichkeit, sich auszudrücken: den Dokumentarfilm. DOK.education vergibt diesen Preis für die herausragende Arbeit in der Förderung des dokumentarischen Nachwuchses im Schulalltag und die tolle und spannende Umsetzung vonseiten der Schüler.innen. 

 

Die Jury

Die Jury 2019 bestand aus Amelie Geiger (Filmemacherin und Studentin), Josef Grübl (Filmautor Süddeutsche Zeitung), Steve Heng (Content Creator und Creative Producer Bavaria Film), Julian Monatzeder (Filmemacher) und Maya Reichert (Filmemacherin, Dozentin, Leiterin DOK.education). Zu den ausführlichen Biografien der einzelnen Jurymitglieder geht es hier.

 

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb ist ausgelobt von DOK.education, dem Kinder- und Jugendprogramm des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München. Hauptpreisstifter ist der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV e.V. mit freundlicher Unterstützung der Nürnberger Versicherung.  

Weitere Informationen zum Wettbewerb


Die Preisträger.innen der vergangenen Jahre

Zu den Preisträger.innen des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen 2018

zu den Preisträger.innen des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen 2017

zu den Preisträger.innen des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen 2016

zu den Preisträger.innen des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen 2015