Das P-Seminar

Wir, das P-Seminar „Dokumentarfilm“ vom Camerloher Gymnasium in Freising, haben den Auftrag, alleine oder in Zweier-Teams einen Dokumentarfilm zu drehen.  Das erste Treffen mit unserer externen Betreuerin und Auftraggeberin für das P-Seminar, Maya Reichert von DOK.education, fand in der Hochschule für Fernsehen und Film in München statt, in der sie als Künstlerische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Creative Writing tätig ist. Die Filmhochschule gefiel uns allen sehr gut – man hatte sofort das Gefühl, sich in einer kreativen Umgebung zu befinden.

Frau Reichert erzählte uns von ihrer Berufslaufbahn. Sie war zunächst in der Werbebranche aktiv, entschied sich jedoch danach für ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München im Bereich Dokumentarfilm. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde, auch unsererseits, war das Eis gebrochen, denn es wurde offensichtlich, dass wir uns alle für verschiedene Bereiche des Filmemachens interessieren und teilweise auch schon Erfahrungen aufweisen können.

 

Da unser Auftrag darin besteht, einen eigenen Dokumentarfilm zu drehen, mussten zunächst Begrifflichkeiten geklärt werden, da viele von uns sich des Unterschieds zwischen Dokumentarfilm und Dokumentation nicht bewusst waren.  Ein Dokumentarfilm ist eine nicht-fiktionale Filmgattung, bei der angestrebt wird, die tatsächliche Geschichte einer realen Person, eines Geschehens oder einzelne Aspekte der Wirklichkeit möglichst genau abzubilden. Der schöpferische Umgang mit der Realität durch gestalterische Elemente ist dabei zentral. In einer Dokumentation hingegen werden Themen aufbereitet, die auf gründlich recherchierten Fakten basieren, wobei eine rein objektive Sichtweise angestrebt wird.

Beim Drehen eines Dokumentarfilms können einige Schwierigkeiten auftreten. Da man ein Leben verfolgt, weiß man nie, wie die Handlung ausgehen wird und in welche Richtung sie geht. Vielleicht ist das gesamte Videomaterial am Ende sogar unbrauchbar. Außerdem bereitet schon das Finden eines Protagonisten Umstände. Ist meine Person interessant genug? Erlebt sie derzeit Konflikte in ihrem Leben, mit denen sie umgehen muss? Man muss Vertrauen zu demjenigen aufzubauen, indem man sich Zeit nimmt, Interesse für dessen Lebensgeschichte und auch Dankbarkeit zeigt.

Weitere Überlegungen sind bei der Kameraführung angebracht. Wann wird die Kamera angeschaltet, wann nicht? Welche Momente könnten für den Film entscheidend sein? Kann eine Wendung in der Erzählung festgehalten werden?

Man sollte sich vor allem eines im Hinterkopf behalten: Es wird nicht immer alles nach Plan verlaufen.

Nachdem diese Grundlagen geklärt waren, widmeten wir uns unserer allerersten Aufgabe. Wir sollen eine x-beliebige Person ansprechen, kennenlernen, Informationen sammeln und dann einen Text über sie verfassen.

Wer weiß, vielleicht steckt darin schon der Protagonist unseres Filmes?

Zum zweiten Treffen, hat uns Frau Reichert im Camerloher Gymnasium in Freising besucht. Wir haben uns den Dokumentarfilm TO BE A B-GIRL angeschaut, der von der 20-jährigen Jilou handelt, die bereits mit 13 Jahren ihr erstes Breakdance-Battle bestritten hat. Der Film begleitet das Leben der jungen Breakdancerin, die sich als eine der wenigen Frauen im harten Terrain der Männer-Battles durchsetzt.

 

Wir besprachen verschiedene Elemente des Filmes. Meiner Meinung nach war der Film sehr gut gemacht. Es war eine interessante Geschichte von einer durchsetzungsfähigen jungen Frau, die sich für ihre Leidenschaft, das Breakdancen, einsetzt und somit ihren Traum verwirklicht. Auch die abwechslungsreiche Kameraführung – von Interviews mit der Protagonistin, bis hin zu Szenen aus den Tanzwettbewerben – hat überzeugt.

 

Jetzt kann es also losgehen, der Startschuss für unser P-Seminar ist gegeben. Wir freuen uns auf ein ereignisreiches Projekt und sind gespannt auf die Ergebnisse!

 

Linda Zöllner