DOK.fest ist im Hier&Jetzt
Aktuelle Dokumentarfilme zu Politik und Gesellschaft – Geschichten vom Krieg
Der Krieg als gewaltsamer Einbruch in ziviles Leben, als brutale Überschreibung von Alltag und Zukunftsträumen hat mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wieder bittere Realitäten mitten in Europa geschaffen. Die Reihe zeigt vier aktuelle Dokumentarfilme, die sich mit verschiedenen Geschichten von Kriegen befassen: Mit der Perspektive mutiger US-amerikanischer Frauen im Zweiten Weltkrieg, die als Kriegsreporterinnen Geschichte geschrieben haben, mit aufwühlenden Szenen von Kriegsschauplätzen im Ukraine-Krieg voller Grausamkeit, aber auch von berührender Großherzigkeit und Solidarität, sowie schließlich mit der Frage, wie die bis 1945 erlittenen Traumata von Generation zu Generation weitergereicht wurden – wie viel vom Krieg steckt also in uns?
Hinweis: Die Filme enthalten explizite Darstellungen von Gewalt, Tod und Krieg.
Eintritt frei, Anmeldung erbeten.
- Zur Anmeldung (Link folgt in Bälde)
In Kooperation mit
DER KRIEG IN MIR
Deutschland, Schweiz 2019 – Regie: Sebastian Heinzel – Eintritt frei – Länge: 83 min.
Opa Fritz und Opa Hans waren im Krieg. Sie haben an der Ostfront gekämpft. Nun fragt sich ihr Enkel: Haben mich die Kriegserfahrungen meiner Großväter, von denen ich lange wenig bis gar nichts wusste, womöglich geprägt? Ausgehend von seinen Alpträumen und von jüngeren epigenetischen Forschungen, denen zufolge traumatische Erlebnisse in das Erbgut eingehen können, macht sich Sebastian Heinzel auf die Suche: Nach der Geschichte seiner Großväter, nach den Wurzeln des Schweigens in seiner Familie, nach Verhaltensmustern, die sich über Generationen fortschreiben, nach den „Markierungen auf der DNA“. Er versammelt Archivmaterial und spricht mit seinem Vater; Träume oder Ängste werden in animierten Sequenzen visualisiert. Welche Erfahrungen der Kriegsgeneration tragen wir in uns – und tragen wir sie weiter? Julia Teichmann
Wir präsentieren beim DOK.fest München 2019 die Weltpremiere des Films.
Sebastian Heinzel – Kassel 1979
Bevor Sebastian Heinzel sich dem kreativen Dokumentarfilm zuwandte, arbeitete er als Journalist für Tageszeitungen und das Musikfernsehen. Der freie Autor und Filmemacher studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg. Im Jahr 2010 gründete er seine eigene Produktionsfirma Heinzelfilm.
Filmografie:
CARMINA – ES LEBE DER UNTERSCHIED, DE 2014, 80 Min.
DER WALD IN UNS, DE 2010, 67 Min.
LOST PARADISE, DE 2008, 62 Min.
89 MILLIMETER, DE/BR 2005, 79 Min.
Englischer/Originaltitel: THE WAR IN ME. Autor*in: Sebastian Heinzel. Kamera: Adrian Stähli. Ton: Markus Egloff. Schnitt: Sascha Seidel. Musik: Cassis Birgit Staudt. Produktion: Heinzelfilm GmbH. Produzent*in: Sebastian Heinzel.