Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger*innen 2024!

Die zehnte Edition des Dokumentarfilmwettbewerbs für junge Menschen mit dem Thema LEBEN! wurde ausgelobt von DOK.education, dem Bildungsprogramm des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München. Dank des Hauptpreisstifters BLLV e.V., dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband sowie der Beisheimstiftung, wurden insgesamt fünf Preise im Gesamtwert von 1.200 Euro verliehen. Wir gratulieren allen Preisträger*innen! Hier finden Sie die preisgekrönten Filme und die Jurybegründungen dazu.

Hier geht es zur Bildergalerie der Preisverleihung auf dem DOK.fest München 2024.
Hier gibt es mehr Informationen zur Preisverleihung 2024.

 

Ehrenpreis für filmpraktisches Engagement an der Schule

Lebenswerk in "Film und Schule"
Filmlehrer Johann Rambeck, Drehort Schule e.V.

Ein Ehrenpreis für das Lebenswerk darf auch schon kommen, wenn man noch in der Blüte seines Lebens so hochaktiv ist wie Hans Rambeck. Von den ersten Jahren an war er beteiligt am Aufbau der Filmtage bayerischer Schulen, dem ältesten Schüler*innen-Filmfestival Deutschlands, das sich bald dem 50sten Geburtstag nähert. Über den Aufbau der Kompetenzzentren für Film an den Schulen bis hin zur Entwicklung der Filmlehrkräfte-Ausbildungen an der ALP Dillingen – Hans Rambeck war nicht nur beteiligt, sondern immer auch treibende Kraft der Durchführung.

Was zeichnet ihn aus?
Seine Leidenschaft fürs Filmemachen
Sein künstlerisches Verständnis für Film
Sein Verständnis für die Vermittlung des Handwerks
Seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten
Sein Geschick im Zusammenbringen und Netzwerken

Seine Ausdauer und Gelassenheit
Seine Beharrlichkeit in der Entwicklung und Begleitung neuer Formate


Wer in Bayern die Brücke zwischen Film und Schule schlagen möchte, der weiß, dass Johann Rambeck ein, wenn nicht sogar der tragende Pfeiler dieser Verbindung ist! Es ist uns eine Freude, mit der GOLDENEN KLAPPE den Ehrenpreis für sein Lebenswerk im Bereich „Film und Schule“ zu überreichen.

 

1. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 400,00 Euro

PRAKTIKUM
von Elia Polidoro, Alina Michelle Magin, Miray Erbolat, Johannes Kinzel, Maryam Rakhimi, Sude-Naz Ergen, Filip Schoppe, Asen Rusev Salih und Eron Sadiku der Film-AG, Anna-Pröll-Mittelschule Gersthofen

Was machst du mit deinem Leben? Diese Frage bekommen junge Menschen oft zu hören und damit ist vor allem gemeint, welchen Beruf sie ausüben wollen. Dabei ist Leben viel mehr als nur Arbeit. Doch für viele Menschen ist die Arbeit nun mal eine Notwendigkeit, um zurechtzukommen. Mit etwas Glück ist die Arbeit auch eine Freude – wenn man einen passenden Beruf gefunden hat.

Die Berufsfindung spielt gerade in der Mittelschule eine große Rolle. Die Schüler*innen probieren sich mehrere Wochen im Praktikum aus. Im Dokumentarfilm PRAKTIKUM durften wir einige von ihnen bei ihren Praktika begleiten und auf authentische Weise erleben: Wenn sie eingeteilt sind, wo sie nicht hinsollen, wenn sie krankheitsbedingt nur einen Tag da waren oder von diskriminierenden Erfahrungen berichten. Sie berichten ihren Mitschüler*innen offen und ehrlich im Interview. Die Szenen werden eingeleitet von beeindruckenden Illustrationen und Beatbox-Sounds. Jeder und jede hat im Film das beitragen, was er und sie gut kann.

2. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 300,00 Euro

NON BINARY
von Isabell Schlemmer, Städt. Anita-Augspurg-Berufsoberschule München

Lavinia identifiziert sich als nicht binär trans androgyn. Was das genau heißt und warum es manchmal gar nicht so einfach ist, sich selbst „anders“ wahrzunehmen und zu fühlen, davon erzählt der Film NON BINARY auf sensible und im besten Sinne professionelle Weise.

Der Filmemacherin gelingt es, sprechende Bilder zu finden, die nicht lauter tönen als Lavinia selbst. In einer gekonnten Dramaturgie reiht sie Bildebenen und Interview und nimmt uns alle auf eloquente, berührende und sehr sympathische Weise mit in Lavinias Leben. Einen solchen Perspektivwechsel zumindest einmal auszuprobieren das wünscht die Jury auch den Verantwortlichen in den Ministerien und Verwaltungen, die es Schüler*innen als Fehler anstreichen lassen wollen, wenn diese versuchen, Diversität auch in der Sprache sichtbar zu machen.

3. Preis der Hauptkategorie, dotiert mit 200,00 Euro

SCHULSTRESS
von Erik Dietel, Simon Schoeben, Lenno Sahrhage, Chiara Leischner und Anna Heuberger, August-von-Liebig-Gymnasium Neusäß

Schon mit den ersten Bildern und einer eindrucksvollen Soundcollage überträgt sich das erschreckend relevante Thema Schulstress auf uns Zuschauende. Im gleichnamigen Film erleben wir junge Menschen, die uns im gesetzten Interview von ihrem ganz persönlichen Schulstress erzählen. Die mit Musik unterlegten Trickfilm-Zwischentitel sind selbst gezeichnet und führen durch die Analyse des Themas. Gut gefallen hat der Jury auch die Suche nach Lösungen am Ende des Films, die das Publikum auffordert, weiter zu denken. Denn hier kann noch einiges mehr passieren, um das Lernen positiv zu gestalten.

Wir hoffen, dass der Film bei den Entscheider*innen für das System Schule Gehör findet und sich dort etwas verändert. Der Film hat Potential, das zu schaffen!

DOK.fest-Nachwuchspreis, dotiert mit 100,00 Euro

MIT LIEBE ZUM MENSCHEN
von Leo, Milan, Jakob und Louis, Montessorischule München

Beim Dokumentarfilm geht es um die Kunst, in fremde Leben einzutauchen. Es braucht Mut, auf Menschen zuzugehen, sich auf ihre Welt einzulassen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.

Der Film MIT LIEBE ZUM MENSCHEN beweist ein aufrichtiges Interesse für ein Thema, welches die jungen Filmemacher*innen selbst noch nicht betrifft: „Wie ist das eigentlich alt zu werden?“ und „Wie ist das, an einem Ort zu leben, an den man sich gewöhnt und der plötzlich geschlossen werden soll?“

Mit einer gelungenen Einführung nimmt uns das Film-Team mit in ein Wohnheim für Senior*innen und porträtiert Menschen, die oftmals zu wenig beachtet werden. Sie schauen genau hin und zeigen uns berührende zwischenmenschliche Momente. Mit ihrer mutigen Kameraführung fangen sie zauberhafte Stimmungen an einem Ort ein, der häufig mit Beklemmungen in Verbindung gebracht wird. Die Filmemacher*innen sind nicht nur stille Beobachter*innen, sondern bewegen sich mittendrin. Ihre klugen Interview-Fragen in den richtigen Augenblicken bringen dabei die Brisanz des Themas zum Vorschein.

 

Hauptpreis für 6- bis 11-Jährige, dotiert mit 200,00 Euro

ERIKA WÜST UND MARIA HÖPFNER
von Mara Agne, Johannes Richter, Joshua Gausmann, Antonia Richter, Jonas Hauptmann der Film-AG Movie Bande, Grundschule Nördlingen

Im Dokumentarfilm ERIKA WÜST UND MARIA HÖPFNER lernen wir eine engagierte Filmgruppe kennen, die nicht nur über Umweltschutz spricht, sondern vor und hinter der Kamera für ihr Thema aktiv ist: Neben vorbereiteten Interviews, bei dem sie mutig ihre Fragen vortragen, sammeln sie selbst den Müll ein und zeigen das in beobachtenden Szenen. Der persönliche Einsatz sowie das generationsübergreifende Engagement für das Thema Umweltschutz beeindruckten die Jury. Es ist großartig zu sehen, wie die Kinder und die erwachsenen Heldinnen des Films gemeinsam für die Umwelt aktiv werden. 

Mit ihrer kreativen Idee – ihre Botschaft mit überdimensional großem Müll auf einem Greenscreen-Hintergrund zu verdeutlichen – kommt trotz des schweren Themas auch der Humor nicht zu kurz. Der Film hat das Potenzial, alle Menschen für das Filmemachen, aber auch für das Thema Umweltschutz und Aktivismus zu begeistern. Selbst kleine Taten können eine große Wirkung entfalten!

 

Die Jury 2024

Aida Bakhtiari, Künstlerin, Medienpädagogin des MZM
Luc-Carolin Ziemann, Filmvermittlerin und Kuratorin
Paul Hordych, Filmemacher, Drehmetrie Filmkollektiv
Christina Wolf, Journalistin und Moderatorin, Bayerischer Rundfunk
Mathis Welker, Junger BLLV, Lehrer

Die Preisträger*innen der vergangenen Jahre

 

Dank an den Kooperationspartner und Preisstifter:

Neue Chance, neues Glück!?

Auch im nächsten Jahr lobt DOK.education den Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen aus. Du kannst mit der Kamera umgehen und du hast etwas erlebt? Dann reiche deinen Dokumentarfilm ein! Wir suchen nach kurzen dokumentarischen Erzählungen (3–15 min.) zum Thema LEBEN! Schüler*innen und Gruppen aus ganz Bayern können am Wettbewerb teilnehmen. Einsendeschluss ist der 01. April 2025.


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